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In Österreich war 2014 in der jüngeren Vergangenheit einer der schwierigsten und herausforderndsten Jahrgänge, um Wein zu produzieren. Aber gab es da überhaupt nennenswerte bzw. trinkenswerte Produkte? Das fanden die Teilnehmer der Tafelrunde im Ordenskeller am 23.7.2024 heraus. 15 Weine und ein Sekt aus dem schwierigen 14er Jahrgang standen zur Verkostung, darunter 12 Weiß- und 3 Rotweine. Und eines vorweg: es gab durchaus bemerkenswerte Ergebnisse.

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Wie sich wahrscheinlich noch viele erinnern können, hat im Jahr 2014 mit der beginnenden Reife der Trauben ab etwa Mitte August auch der Regen eingesetzt. Bis weit in den September hinein. Tiefe, morastige Böden, vom Regen aufgeplatzte Beeren, Schimmel, Pilzbefall und andere Widrigkeiten haben manchen Weinbauern dazu bewogen, die Ernte überhaupt aufzugeben. Aber natürlich hat es doch einen Wein von den allermeisten Winzern in diesem Jahr gegeben, wenn auch mit teilweise fraglicher Qualität. Doch Ritter Engelbert Kitzler wollte es wissen:

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"Auch wenn mir damals fast jeder abgeraten hat, diesen Jahrgang zu kaufen, so habe ich doch ein paar Flaschen bei mir im Keller. Seit dem Kauf gelagert in der dunklen Röhre bei 8 – 13°C und zehn Jahre danach kann man wahrscheinlich ganz gut beurteilen, ob der Jahrgang ein Totalversager war - oder ob es doch einige Winzer gegeben hat, die gute Qualität produziert haben," so Kitzler.

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Es standen also insgesamt ein Sekt zum Einstieg (Blanc de Noirs von Leth aus Fels am Wagram) und 15 Weine ausschließlich aus Österreich für die Verkostung zur Verfügung, von Winzern mit Namen wie Domäne Wachau, Leth, Reinisch, Christ, Lackner-Tinnacher, Gross und anderen. Als Sorten waren natürlich Grüner Veltliner (vier Weine von Schwarzböck, Reinberger, Fritz und Leth)

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und Sauvignon Blanc (drei Weine von Gross, Polz und Lackner-Tinnacher) dominierend, insgesamt wurde aber ein deutlich breiteres Feld an Sorten abgedeckt.

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Spannend war etwa der Zierfandler von Reinisch aus Tattendorf, aber auch der St. Laurent vom WG Heinzl aus Deinzendorf. 

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Hier gibt es die Weinbeschreibungen von Weinakademikerin und Ehrendame Irene Holzhacker: 20240723_2014_10Jahre_danach

Fazit des Abends: ein schlechter Jahrgang kann auch gute Weine hervorbringen, wenn der Winzer sein Handwerk versteht und die Mühe des drei- bis viermaligen Lesens auf sich genommen hat. Denn wirklich schlechter Wein war an diesem Abend keiner dabei!

Text und Fotos: Christian Stöger

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