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Gleich zwei Prämieren gab es bei der diesjährigen Verleihung der JungWinzerCompeteceTrophy des St. Urbanus Weinritter Ordenskollegiums: zum einen fand die Prämierung im Rahmen eines viergängigen Menüs mit Degustation der jeweiligen Siegerweine am 18.10.2024 im Kremser Restaurant Pfizka statt, zum anderen gab es erstmals Auszeichnungen in vier Kategorien: Weißweine Grüner Veltliner Klassik, Weißweine Sortenvielfalt, Weißweine kräftig und Rotweine. Dabei zeigte sich, dass der Trend der Absolventen der Weinbauschule Krems ganz klar Richtung biologischer Weinwirtschaft zunimmt.  

Gruppenbild Alle Sieger und Sponsoren

In der Kategorie "Weißweine Grüner Veltliner Klassik" war Vorjahrspreisträgerin Theresa Eder vom Weingut Eder & Wolf aus Langenlois wieder mit dabei. 2023 auf Platz 3, diesmal schaffte sie es mit dem GV Terrassen DAC 2023 auf Platz 2. Auf dem 2ha großen Weingut Wolf, das die Mutter in die Ehe eingebracht hatte - von dem auch der prämierte GV stammt - wird bereits biologisch gewirtschaftet. Das 7ha große Weingut Eder (vom Vater) wird derzeit auf Bio umgestellt und soll 2027 (nach drei Jahren Übergangszeit) auch hier biologische Weine produzieren. "Bio ist die Zukunft", meint Theresa. 

Platz 3 ging an Michael Gmeiner vom Winzerhof Gmeiner aus Seebarn mit seinem GV "Wora" Wagram DAC 2023. 8ha hat das Weingut, die Rieden sind über den Wagram verstreut. "Was uns ein wenig Wetterunabhängigkeit verschafft", so Michael.

Der Sieg ging hier an den erst 19jährigen Nico Ernst aus Großwiesendorf mit einem GV Klassik DAC 2023 mit 12,5 vol%, frisch, mit knackiger Apfelfrucht am Gaumen, balancierter Säurestruktur und feiner Pfefferwürze. Nico wird das Weingut mit 14ha später einmal in 6.Generation führen, derzeit arbeitet er noch bei Papa Harald und Mama Manuela mit.

Grüner Veltliner Klassik Finalisten

In der Kategorie "Weißweine Sortenvielfalt" waren wieder Theresa Eder und Nico Ernst mit dabei. Sie wurde mit ihrem Riesling vom Berg 2023 (im Vorjahr mit diesem Wein Platz 1 in "Weißweine Klassik") diesmal 2., Nico Ernst mit dem Riesling Ried Steinberg 2023 mit mehr als 6g/l Restzucker belegte Rang 3. 

Platz 1 war ein Kuriosum, denn der Gemischte Satz 2023 (SB, GV, CH, GM) von Michael Breitenfelder aus Kleinriedenthal im Retzerland stand nicht mehr zur Verkostung zur Verfügung. Denn er war zwar von der Jury zum Sieger gekürt worden, ist aber mittlerweile ausverkauft. Kein Wunder bei der Qualität der Weine von Harald und Michaela Breintenfelder, bei denen Michael vermehrt auch seine Handschrift einbringt: 9x im Weinsalon, 12x Sortensieger Retz, 2x Trophy-Sieger Retz und 1x Salonsieger.

Weißweine Sortenvielfalt Finalisten

Platz 1 bei den "Weißweinen kräftig" ging an Anna Langes aus Wien Bisamberg, die im Vorjahr bereits 3. geworden war. Nach ihrem Praktikum in der Schweiz hatte Anna viele neue Ideen ins Wiener Weingut mitgebracht, "wie etwa die Umstellung auf biologischen Anbau als Antwort auf die Herausforderungen durch den Klimawandel." Anna ist übrigens auch die regierende Wiener Weinprinzessin und damit das Gesicht des Wiener Weins 2024.

Auf den Plätzen landeten hier Lukas Vogt aus Wolfpassing mit seinem GV DAC Reserve Atzenberg 2023 und Leonhard Hagenbüchl aus Hohenwarth am Manhartsberg mit einem Roten Veltliner Reserve 2021, der 16 Monate im Holzfass ausgebaut wurde. Für den Salonwein 2024 und den NÖ-Landessiegerwein 2024 gab es bei der JungWinzerCompetence Trophy 2024 also Platz 3.

Weißweine Reserve Finalisten

Bei den Rotweinen zeigte sich die Thermenregion dominant. Andreas Beranek aus Brunn am Gebirge wurde mit seinem Cabernet Sauvignon Ried Brunner Berg 2022 Dritter. Trauben von 65 Jahre alten Rebstöcken reiften 12 Monate im Holzfass. Nach Platz 3 bei den Grünen Veltlinern ging nun Platz 2 bei den Rotweinen neuerlich an Michael Gmeiner aus Seebarn, für seine Cuvée Capirah (ZW, CS, SH, RÖ) mit stattlichen 14,5 vol% Den Sieg errang Michael Ganneshofer aus Soos mit seinem dichten Merlot "Exklusiv" 2020 mit 14 vol% und 12 Monaten Barrique-Ausbau.

Rotweine Finalisten

Fazit der JungwinzerCompetenceTrophy 2024: bemerkswerte Qualitätssteigerung bei den Jungwinzer:innen, die sich bereits mit ihren neuen Ideen in die Weinproduktion der Eltern verstärkt einbringen und unisono Richtung biologischer Weinbau arbeiten. Als Antwort auf den zunehmenden Klimawandel, aber auch als Qualitätsmerkmal. Wie sagte es doch Theresa Eder? "In Zukunft wird es wohl nur mehr biologischen Weinbau geben, denn alles andere werden die Kosumenten nicht mehr wollen."

Text: Christian Stöger
Fotos: Angela Hammer

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