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Champagner ist nicht nur ein Getränk, sondern ein Symbol für Luxus, Festlichkeit und Genuss. Für Champagner werden meistens die drei Rebsorten Chardonnay (29%), Pinot Noir (38%) und Pinot Meunier (32%) verwendet. Bei der Verkostung der St. Urbanus Weinritter ging es aber darum, die beiden roten Sorten näher kennen zu lernen - und zwar sowohl als reinsortige Weine wie auch als Champagner. 

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Etwa 300 Millionen Flaschen werden jedes Jahr in der gleichnamigen Region Champagne im Nordosten Frankreichs produziert. Das ist knapp weniger als die Hälfte der österreichischen Weinproduktion! Wobei Champagner nur in der Champagne-Region produziert werden darf, was den strengen AOC-Vorgaben (Appellation d'Origine Contrôlée) unterliegt. Also nur Schaumweine aus dieser Region, die nach traditionellen Methoden hergestellt werden, dürfen den Namen „Champagner“ tragen. Die Herstellung erfolgt nach der sogenannten méthode champenoise oder Flaschengärung: Nach der ersten Gärung wird der Wein in Flaschen abgefüllt, wo eine zweite Gärung stattfindet, die die charakteristischen Bläschen bildet. 

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Verkostet wurden Produkte aus der Montagne de Reims, Vallèe de la Marne, Côte des Blancs, Côte de Sézanne und Côte des Bar, und zwar beginnend mit reinsortigen Still-Weinen von Pinot Meunier und Pinot Noir, die in der Champagne einen neuen, immer beliebter werdenden Trend darstellen. "Ursache könnte der Klimawandel und die damit verbundene frühere Reife der Trauben sein", wie Engelbert Kitzler, Organisator des Verkostungsabends, erläuterte.

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Los ging's mit einem Meunier Coteaux Champenoise Rouge 2018 Moulin a Vent, Premier Cru und einem Pinot Noir Coteaux Champenoise Rouge 2019 Les Chalmonts Cuvée Parcellaire, beide von Jean-Baptiste Geoffroy (Weingut 14 ha, Vallèe de la Marne) waren zwei Still-Weine zu jeweils € 59,- mit je 12 Vol%. Gefolgt von Meunier Coteaux Champenoise Rouge 2018 Verdanges Tardives und einem Pinot Noir Coteaux Champenoise Rouge 2018 Vielles Vignes parcelle la Sablonniere von Andre Heucq aus Vallèe de Marne um jeweils € 68,- mit 12,5 bzw. 11,5 Vol%.

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Dann der erste Champagner im Solo-Flight, ein Gemischter Satz aus Meunier und Pinot Noir, ein Brut Nature Nos Pas Dans ... La Terre von Marie Copinet (Weingut 10 ha, Montagne de Reims) um € 49,90 mit 12,5 Vol%. 

Pinot Noir wird beschrieben als Sorte, die dem Champagner Körper, Struktur und Fülle verleiht. Von den Aromen dominieren die rotbeerigen Früchte und Blumen wie oft z.B. Himbeere, Rose, Veilchen. Das typische Anbaugebiet ist die Montagne de Reims und die Côte des Bars. Meunier (auch Pinot Meunier, Schwarzriesling) gehört zur Burgunderfamilie und ist eine außerordentlich robuste Rebsorte. Sie braucht zum Reifen nicht so viel Wärme wie die anderen Champagner-Rebsorten. Die weichen, fruchtigen Aromen des Meuniers entfalten sich schnell, runden den Geschmack ab und machen den Champagner zugänglich.

Die weiteren Flights waren dann jeweils ein Meunier und ein Pinot Noir Champagner, immer weiß gepresst, zwischen 12 und 12,5 Vol%. Wie 100% Meunier 2017 von Mangin et Fils (Vallèe de Marne) um € 45,- und Conte des Tallants von Piollot Père  Fils (Côte des Bar) um € 31,-. 

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Verkostet wurden ausschließlich Champagner der Klassifizierung Brut Nature oder Zero Dosage (der trockenste Champagner mit 0 g RZ), Extra Brut (sehr trocken mit minimalem Zuckergehalt -6 g/l) und Brut (-12 g/l RZ). Nicht verkostet wurde Champagner extra dry (12-17 g /l RZ), Sec (17-32 g/l RZ) und Demi-Sec (32-50 g/l RZ) sowie Doux (mehr als 50 g/l Restzucker).

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Es folgten Instinct Meunier 2015 von Jeaunaux-Robin (Côte des Blancs) und Armorial 2018 von Hubert Waris (Côte des Blancs) zu € 49,- bzw. € 44,- sowie neuerlich von Marie Copinet Nos Pas Dans ... L'Argile 2023 und Nos Pas Dans ... La Pierre 2023 um jeweils € 49,90. 

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Insolite Meunier 2009 von Thevenet-Delouvin (Vallèe de la Marne) und Fidele R16 2016 von Vouette & Sorbee (Côte des Bar) um jeweils € 60,- zeigten sich sehr reif im Glas. Pur Meunier von Caillez Lemaire (Vallèe de la Marne) und Blanc de Noir Grand Cru von Earl E. Barnaut (Montagne de Reims) um € 55,- bzw. € 40,- folgten, vor dem Finale mit Les Noues 2018 1er Cru von Gounel + Lassalle (Montagne de Reims) und Exogyre von Coessens (Côte des Bar) um € 54,- bzw. € 90,-

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Wie sagte doch Brigitte Bardot: „Champagner ist der einzige Wein, den man trinken kann, ohne sich Gedanken über die Folgen zu machen.“ Und um es mit dem amerikanischen Schriftsteller F. Scott Fitzgerald zu halten: „In der Welt gibt es nur zwei Arten von Menschen: die, die Champagner trinken, und die, die es sich wünschen.“ Wir gehörten bei dieser Verkostung zu Ersteren.

Die Verkostungsnotizen von Weinakademikerin Irene Holzhacker finden Sie hier: Champagner-Verkostung

Text und Fotos: Christian Stöger

 

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