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Die erste Neuaufnahme des Jahres gab es am Mittwoch, den 3. April 2019 beim Konventikelfest Eins in der Kirche am Schüttel: Mag. Dr. Robert Hirschmann. Und mit Markus Trimmel rückte ein Ordensmitglied in den Rang des Junker und damit in den Inneren Kreis des Ordens vor. Mit dem bereits traditionellen Festessen im ZOBAeck ging der feierliche Abend zu Ende, wenngleich es bei der Weinbegleitung eine kurze Schrecksekunde gab.

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Pater Michael Ciurej begrüßte zum Festakt in der Kirche am Schüttel, wo früher eine kleine Holzkirche stand, die 1926 aus Favoriten transferiert worden war und aus einem Lager für Kriegsverwundete stammte. Aufgrund zahlreicher Schäden musste diese Holzkirche aber später abgerissen werden. Von 1960 bis 1962 ist dann die heutige Pfarrkirche von Karl Raimund Lorenz und Oktavian Orba erbaut worden, in der jedes Jahr im April das Konventikel Eins sein Fest begeht. Diesmal gab es, dem Anlass und dem St. Urbanus Weinritter Ordenskollegium entsprechend, eine geschnitzte Heiligenfigur des Hl. Urban von Pater Ciurej als Geschenk an die Weinritter. Großkanzler Gottfried Wanderer bedankte sich in Vertretung des verhinderten Großmeister Eduard Franz Hamersky und nahm dann Mag. Dr. Robert Hirschmann als Neumitglied in den Rang des Hospes auf.

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Mit Markus Trimmel vom Konventikel Wiener Weinberge gab es auch eine Vorrückung vom Hospes zum Junker. Mit dem Eid bei ihrer Ehre auf die Regulare und Regeln des St. Urbanus Weinritter Ordenskollegiums und mit dem Schluck aus dem Ritterschaftskelch sowie der Überreichung der entsprechenden Insignien an die beiden ging diese Feierstunde zu Ende. Und man begab sich ins nahe ZOBAeck, wo Koch- und Gastronomieschüler großartig für die Weinritter aufkochten.

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Doch gleich beim Eintreffen die Hiobsbotschaft: NEWCOMER-Award-Finalist Hans Michael Nittnaus aus Gols am Neusiedlersee hat nach seiner Rückkehr aus New York den Termin schlicht und einfach verschlafen. Doch beim ZOBAeck reagierte man rasch und unbürokratisch und griff für die ersten Gänge des Galadinners auf das eigene Weißweinlager zurück. Zur Hauptspeise und den Rotweinen hat es Hans Michael Nittnaus dann doch noch zu den Weinrittern geschafft. Und uns seine besten Rotweine präsentiert.

Los ging's mit einem GV vom Wiener WG Cobenzl, der "Ried Pfeffer" 2017 mit 13,5%. Leicht, frisch, mit schönem Pfefferl, ein echter Paradeveltliner. Ideal zum Seesaibling mit Apfelremoulade und Stangensellerie. Zur Pastinakenschaumsuppe mit Kalbskopfpraline wurde ein Frühroter Veltliner 2016 vom WG Frischauf aus Röschitz mit 13% gereicht. Mit deutlichem Birnen- und Melonenaroma, sämig, vollmundig. Und zu den Linguine mit Flusskrebsen gab es den Riesling "Platin" 2018 vom WG Jurtschitsch aus Langenlois mit 12,5%. Mit schönen Zitrusnoten, leicht, mineralisch, strahlig.

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Dann endlich der große Auftritt von Hans Michael Nittnaus, Sohn des berühmten Golser Weingutes Hans und Christine Nittnaus, die 57 ha in über 70 verschiedenen Weingärten bewirtschaften. 2/3 Rotweine, 1/3 Weißweine. Während sich Vater Nittnaus nach wie vor um die Pflege im Weingarten kümmert, hat Sohn Hans Michael die Kellerarbeit übernommen. Und mit Bruder Andreas, der sich ums Marketing kümmert, das WG in "Gebrüder Nittnaus" umbenannt. Seit heuer führen jetzt sie mit Unterstützung der Eltern den Betrieb, der seit über 300 Jahren im Familienbesitz ist.

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Die Liste der Auszeichnungen ist lang: Platz 3 beim NEWCOMER Award 2018, seit drei Jahren ununterbrochen Landessieger und 2018 doppelter Landessieger. Im A La Carte-Weinführer mit allen Weinen über 90 Punkten, bei der "Mundus Vini" der am höchsten bewertete Österreicher mit "Großem Gold" ausgezeichnet - was nur 33 der 6.770 eingereichten Weinen gelang. Und bei der Berliner Weintrophy 2018 gab es gleich 9x Gold und 2x Silber.

Seine Pinot Noir Reserve 2017 mit 13%, eine Lagencuvée, die 10 Monate im Barrique ausgebaut wurde, zeigte sich vollmundig, kräftig, allerdings sehr tanninlastig und aufgrund des jugendlichen Alters noch ziemlich unrund. Mit Aromen nach Waldhimbeeren, frischen Kräutern und Steinpilzen zeigt der Wein in der Nase seine ganze Fülle, am Gaumen blieb er noch straff und kühl.

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Zum sehr kräftigen dry aged-Rinderrücken mit wildem Reis und Röstzwiebel-Jus dann die Zweigelt Goldberg DAC Reserve 2016 mit 14%, Falstaff-Sieger in dieser Kategorie. Ein Jahr im neuen Holz ausgebaut, danach noch 9 Monate im Tank nachgereift, zeigte sich der Wein mit sehr dunklem Rubinrot mit violetten Reflexen. In der Nase reife Kirschfrucht, Schokoladenoten und zarte Röstaromen. Am Gaumen noch kratzig, kernig, jugendlich, aber mit viel Potential und fruchtbetontem, langem Abgang.

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Höhepunkt dann der "Salzberg" 2016 (mit dem "Salzberg" 2015 erreichte Hans Michael Nittnaus beim NEWCOMER Award 2018 den 3. Platz), eine M/BF-Cuvée mit 14,5%. Mit kräftigem, dunklem Rubinrot mit violetten Reflexen, Aromen nach Heidelbeeren und schwarzen Johannisbeeren, unterlegt von einer röstigen Kaffeenote sowie etwas schwarzem Pfeffer. Am Gaumen kraftvoll, gut balanciert, elegant und komplex. Ein Wein, der sich sowohl jetzt trinkfreudig zeigt, aber auch großes Zukunftspotential hat.

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Zum Sanddornparfait mit Tonkabohnenmousse gab es noch die TBA Weissburgunder "Grand Selection" 2015. Ende November mit 36° Kloserneuburger gelesen, im gebrauchten Holzfass ausgebaut, zeigt sich die TBA Goldgelb mit reichem Bouquet von tropischen Früchten und Dörrobst. Die Frucht wird von der Säure sehr schön unterlegt und besticht durch Fülle, Eleganz und große Länge im Abgang. Der würdige Abchluss eines festlichen Abends.

Text: Christian Stöger
Fotos: Monika Schwedler

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